Notfall oder nur Durchfall?

Notfall oder "nur" Durchfall?

Wie Du erkennst, ob Dein Hund in die Klinik muss – oder Du erstmal selbst handeln kannst (inkl. Mini-Checkliste)

Wenn das Bauchgefühl Alarm schlägt.

Die meisten Hundehalter:innen kennen diesen Moment: Es ist mitten in der Nacht, Dein Hund muss dringend raus – und schon wieder ist der Kot flüssig. Du stehst im Halbschlaf im Garten, das Herz schwer vor Sorge. Ist es diesmal gefährlich? Muss ich zum Tierarzt? Oder war es doch nur ein kleines Magen-Darm-Durcheinander?

Gerade bei anhaltendem oder plötzlich starkem Durchfall ist die Unsicherheit groß. Viele Hundehalter:innen berichten in der Praxis, dass sie sich ausgeliefert fühlen: zwischen der Angst, etwas zu übersehen – und dem Wunsch, nicht zu überreagieren.

In diesem Artikel zeige ich Dir, worauf Du achten kannst, wie Du eine fundierte Entscheidung triffst – und was Deinem Hund jetzt wirklich guttut.

Was passiert eigentlich im Hundekörper bei Durchfall?

Durchfall bedeutet, dass der Kot zu häufig, zu weich oder zu flüssig ist – und das kann viele Gründe haben.

Akuter Durchfall entsteht meist plötzlich, dauert wenige Tage und hat oft eine klare Ursache:

  • Futterumstellung
  • zu viele Leckereien (z. B. Hundeeis)
  • Aufregung oder Stress
  • Parasiten (wie Giardien)
  • Infektionen (z. B. mit Bakterien oder Viren)

Chronischer Durchfall dauert länger an, kommt immer wieder oder wird zum Dauerzustand. Hier lohnt sich immer die genaue Ursachenforschung.
Wichtig zu wissen: Der Darm ist nicht nur Verdauungsorgan, sondern auch Immunzentrum. Reagiert er über, steckt oft mehr dahinter.
Physiologische Besonderheit: Wird Dein Hund kohlenhydratfrei gefüttert – also mit Fleisch und Gemüse, ohne Getreide oder Reis – kann der Kot weicher ausfallen. Das ist in diesem Fall ganz normal und kein Krankheitszeichen. Wichtig ist immer das Gesamtbild.

Sommer-Spezial: Auch Hitze kann Durchfall auslösen, wie aktuell bei Temperaturen bis zu 38 Grad in Hamburg. Der Kreislauf ist belastet, die Verdauung verlangsamt, und viele Hunde trinken zu wenig – das kann sich unmittelbar auf die Darmtätigkeit auswirken.

Wann Du direkt in die Tierklinik fahren solltest

Diese Anzeichen zeigen: Jetzt ist tierärztliche Hilfe gefragt!

🔴 Der Hund ist stark geschwächt, teilnahmslos oder apathisch
🔴 Er erbricht zusätzlich – mehrfach oder schwallartig
🔴 Der Kot ist blutig-wässrig oder pechschwarz (Hinweis auf innere Blutung)
🔴 Fieber oder sehr kalte Gliedmaßen
🔴 Es handelt sich um einen Welpen, einen alten oder chronisch kranken Hund
🔴 Der Hund trinkt nicht mehr – Verdacht auf Austrocknung
🔴 Der Bauch ist hart, schmerzhaft oder aufgebläht

Was in der Klinik passiert:
Der Kreislauf wird stabilisiert, ggf. werden Infusionen verabreicht, und die Ursache wird mithilfe von Blutbild, Ultraschall oder Kotanalyse gesucht. Je früher gehandelt wird, desto besser – besonders bei geschwächten Tieren.

Wann Du erstmal selbst handeln kannst

Nicht jeder Durchfall ist ein Notfall. Oft ist der Hund bei guter Allgemeinverfassung – und Du kannst erste Maßnahmen selbst ergreifen.

Das spricht für einen stabilen Zustand:

  • Der Hund ist munter, interessiert und ansprechbar
  • Der Kot ist weich oder breiig, aber ohne Blut
  • Er trinkt regelmäßig und frisst mit Appetit
  • Die Schleimhäute im Maul sind rosa und feucht (Kreislauf ok)

In solchen Fällen kannst Du erste Maßnahmen zu Hause ergreifen:

  • Futterpause von 12 bis 24 Stunden – je nach Konstitution
  • Flüssigkeit mit Elektrolyten oder Knochenbrühe anbieten
  • Morosche Karottensuppe – wirkt gegen Bakterien und beruhigt den Darm
  • Ruhe und Wärme – Stress verschärft die Symptome
  • Beobachten & dokumentieren – ein Symptomtagebuch hilft beim Überblick

Was tun, wenn es nicht besser wird?

Manchmal bleibt der Durchfall hartnäckig oder kehrt wieder. Spätestens nach 2–3 Tagen ohne Besserung ist es Zeit für eine tiefergehende Einschätzung.

Diese Themen sollten dann abgeklärt werden:

  • Wiederkehrende oder chronische Durchfälle
  • Futterunverträglichkeiten im Verdacht
  • Verdauungsprobleme trotz Futterumstellung
  • Belastungen mit Parasiten, Toxinen oder Darmschleimhaut-Reizung

Hier unterstützen Dich eine strukturierte Anamnese, ggf. eine Bioresonanzdiagnose und ein individuelles Ernährungskonzept dabei, nicht nur Symptome zu behandeln – sondern die eigentliche Ursache zu verstehen.

Mini-Checkliste: Notfall oder nicht?

Lade Dir die Checkliste als 0 €-PDF herunter – damit Du im Akutfall weißt, worauf es ankommt:

✔️ Verhalten stabil oder verändert?
✔️ Trinkverhalten intakt?
✔️ Kot: Konsistenz, Farbe, Häufigkeit
✔️ Schleimhäute rosa & feucht?
✔️ Bauch weich oder angespannt?
✔️ Fieber? Kreislauf auffällig?
✔️ Allgemeinbefinden in Summe?

Hier geht’s zum 0-Euro-Download: Mini-Checkliste „Durchfall beim Hund“

Fazit: Verstehen statt verzweifeln

Durchfall ist ein deutliches Körpersignal – oft unangenehm, aber nicht immer gefährlich. Mit einem klaren Blick und dem richtigen Wissen kannst Du frühzeitig einschätzen, ob Dein Hund tierärztliche Hilfe braucht oder Du selbst aktiv werden kannst.

Deine nächsten Schritte – Du hast die Wahl:

0 €-PDF herunterladen
„5 Ursachen bei Futtermittelunverträglichkeit – und wie Du Deinem Hund sofort helfen kannst“

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Dein Hund wird es Dir danken – mit Lebensfreude, Stabilität und einem starken Immunsystem.

Herzlichst,
Deine Judith
Heilpraktikerin für Mensch & Hund
Gründerin der Akademie für Hundegesundheit